Altenburg, 05.12.2025 - Am Klinikum Altenburger Land (KAL) ist erstmals ein modernes, schonendes Katheter-Verfahren zur Behandlung einer undichten Mitralklappe erfolgreich durchgeführt worden. Das Team der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin unter Leitung von Chefarzt Johannes Wilde setzte es jetzt bei einer Patientin ein. Die Patientin litt an einer sogenannten sekundären Mitralklappeninsuffizienz, einer Form der Herzklappenschwäche, bei der sich der Mitralklappenring krankhaft erweitert. Dadurch schließt die Klappe nicht mehr richtig, was wiederholt zu Herzschwäche und Krankenhausaufenthalten geführt hatte.
Mit dem neuen Verfahren kann dieser erweiterte Klappenring über einen Katheter von innen wieder zusammengezogen werden. Dazu wird eine kleine Metallspange in eine große Vene des Herzens eingesetzt. "Dieser Eingriff hilft nicht nur dabei, den Durchmesser des Mitralklappenrings unmittelbar zu verkleinern", erklärt Dr. Denis Schloma, Leitender Oberarzt der Klinik. "Er kann zudem langfristig Umbauprozesse im Herzmuskel anstoßen, wodurch die Undichtigkeit der Klappe nachhaltig verbessert wird."
Das neue Verfahren soll künftig regelmäßig bei ausgewählten Patientinnen und Patienten angewandt werden, die unter einer entsprechenden Form der Mitralklappeninsuffizienz leiden und bei denen die anatomischen Voraussetzungen erfüllt sind.
Chefarzt Johannes Wilde betont außerdem, dass in Kürze ein weiteres kathetergestütztes Behandlungsverfahren angeboten werden soll. "Damit könnten wir nicht nur den erweiterten Klappenring korrigieren, sondern auch die auseinanderweichenden Klappensegel selbst wieder zusammenführen", so Chefarzt Wilde.
Alle Patientinnen und Patienten, für die solche Eingriffe infrage kommen, werden im Vorfeld im sogenannten Herz-Team gemeinsam mit Fachärzten der Herzchirurgie der Universitätsklinik Jena und des Herzzentrums Leipzig ausführlich besprochen. So wird für jede Person das bestmögliche Verfahren ausgewählt und ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Text: Christine Helbig
Ltd. Oberarzt Dr. Denis Schloma (li.) und Chefarzt Johannes Wilde während eines Eingriffs im Herzkatheterlabor des KAL