Altenburg, 11. August 2021 – Am Donnerstag, 19. August 2021, 12 bis 16 Uhr, laden DRK und Klinikum in das Klinikum Altenburger Land zur Blutspende ein.
Im Klinikum in Altenburg werden täglich Blutkonserven benötigt, um Patienten bei jeder Form von schwerem Blutverlust helfen zu können, z.B. nach einem Unfall oder einer Operation. Der monatliche Bedarf liegt bei 450 bis 500 Stück.
Geringes Angebot bei hoher Nachfrage
Bereits in vergangenen Jahren hörte man von dem „Sommerloch“ in der Versorgung mit Blutkonserven. Es sind Ferien, die klassische Urlaubszeit. Entsprechend weniger Menschen gehen zur Blutspende. In diesem Jahr spitzt sich die Situation jedoch besonders zu. Dies hat mehrere Gründe, weiß Katharina Kluger, die Transfusionsverantwortliche Ärztin im Klinikum: „Es kommen viele Dinge zusammen. Allem voran natürlich die Corona-Pandemie. In den letzten zwei Jahren war Blutspenden zwar prinzipiell möglich, aber natürlich galten auch hier strengste Hygieneregeln, so dass weniger Spendetermine zur Verfügung standen. Gleichzeitig sind die Menschen aus mehreren Gründen weniger spenden gegangen. Auch das ist völlig nachvollziehbar und verständlich. Die Krankenhäuser haben, um Kapazitäten auf den Intensivstationen zu schaffen, große, planbare Operationen, die erfahrungsgemäß auch mit einem hohen Bedarf an Blutkonserven verknüpft sind, verschoben. Damit konnte der Bedarf an Blutprodukten gut gedeckt werden: weniger Angebot bei gleichzeitig aber auch geringerem Bedarf.“
„Seit dem Frühjahr besteht aber nun folgende Situation“ erklärt sie weiter „die Zahl der COVID-Patienten auf den Intensivstationen wird geringer, entsprechend werden die OP-Kapazitäten wieder hochgefahren. Es müssen bisher verschobene Operationen nachgeholt werden. Und das geschieht deutschlandweit. Also steigt auch wieder der Bedarf an Blutprodukten und zwar schlagartig. Zusätzlich greift das schon erwähnte Sommerloch. Ein geringes Angebot trifft auf sehr hohe Nachfrage.
Bis auf wenige einzelne Gerinnungsfaktoren ist es bisher nicht möglich, Blutprodukte synthetisch herzustellen. „Wir alle sind auf Blutspendende angewiesen“ macht Kluger deutlich, denn jeder kann schnell in eine Situation geraten, in der er selbst auf Blutprodukte angewiesen ist, z.B. nach einem Verkehrsunfall.
Blutspendende retten Leben
Ganz gleich, unter welchen Umständen Blutverlust entsteht – sei es ein Unfall oder eine Operation - Blutverlust geht einher mit Folgesymptomen, wie zu niedrigem Blutdruck, zu schneller Herzfrequenz, aber auch Luftnot. Im schlimmsten Fall, wenn also der Blutverlust zu hoch ist, werden alle wichtigen Organe wie Gehirn, Leber, Nieren usw. nicht mehr ausreichend durchblutet. So sind sie nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt, können nicht mehr richtig funktionieren. Im schlimmsten Fall kann es zu Organversagen kommen.
Das Blutdepot im Klinikum Altenburger Land
Zu den Vorbereitungen einer Operation gehört nicht nur die Planung des OP-Termins, des OP-Saales und die Betreuung danach, sondern auch, dass hinreichend Blutkonserven vorrätig sind.
Dies ist Aufgabe von Janine Mühlmann, der dafür verantwortlichen Mitarbeiterin des Blutdepots. Eingegliedert in die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist sie vor allem im Blutdepot auf der Intensivstation tätig. Ihre Arbeit bleibt von den Patienten meist unbemerkt und ist doch lebenswichtig.
Janine Mühlmann weiß um den Bedarf an Blutkonserven, aber auch um die Vorteile, die mit einer Blutspende für den Spendenden verbunden sind. Wenn man das erste Mal Blut spenden geht, erhält man eine Blutgruppenbestimmung. Diesen Ausweis sollte man stets bei sich haben. Für den eigenen Notfall ist dadurch gleich die Blutgruppe bekannt und muss nicht erst bestimmt werden. Außerdem erhält man einen kostenlosen Gesundheitscheck durch einen Arzt, das Blutbild wird bestimmt, der Blutdruck kontrolliert und man wird auf Infektionskrankheiten untersucht.
„Es könnte morgen die eigene Mutter, das eigene Kind oder einen selbst treffen, dass man auf Blutkonserven angewiesen ist! Jeder, der gesund ist, sollte spenden!“ appelliert auch sie, den Blutspendetermin am 19. August im Klinikum Altenburger Land wahrzunehmen.
Neben der Verpflegung durch das DRK bedankt sich das Klinikum außerdem bei den Spendenden mit einem Gutschein für Würstchen, Kuchen oder Eis in der Cafeteria des Klinikums.
Text: Christine Helbig
Christina Lungwitz, Krankenpflegerin und Stationssekretärin, holt aus dem Blutdepot Blutkonserven für die Intensivstation
Unmittelbar vor der Transfusion einer Blutkonserve überprüft Ltd. Oberarzt Dr. Fritz Marcus Löwe die Übereinstimmung der Blutgruppe der Blutkonserve mit der Blutgruppe des Patienten