Märchenhafte Ausstellungen im Klinikum Altenburger Land

„Es ist wunderbar, die eigenen Arbeiten hier ausgestellt zu sehen. Sie wirken ganz anders, als wenn sie in den Schubladen liegen“ freute sich Ursula Jobst vor kurzem bei einem Besuch im Klinikum Altenburger Land in Schmölln und Altenburg. Gleich zwei Ausstellungen von ihr sind zurzeit dort zu besichtigen.

Mit der Renovierung der Station 5 im Klinikbereich Schmölln wurde der Flur zum Ausstellungsraum. Klinikum und Lindenau-Museum schlossen einen Vertrag über die Gestaltung einer jährlich wechselnden Ausstellung für diesen Bereich. Begonnen wurde mit klassischen Scherenschnitten von Märchen- und Naturmotiven der Altenburger Künstlerin Ursula Jobst. Dunkel umrahmt kommen sie besonders gut zur Geltung. Sigrid Steinhäußer, kommissarische Leiterin der Station, gefallen die Motive sehr und nicht nur ihr. „Die Patienten und Besucher schlendern gern hier entlang von Bild zu Bild und lassen sich vom Krankenhausalltag ablenken“ beobachtet sie. Viele Gespräche gab es schon dazu und für Sigrid Steinhäußer, der man den baldigen Ruhestand kaum glauben kann, ein Anlass, sich später vielleicht selbst mit der Kunst des Scherenschnitts zu befassen. Umso größer war die Freude über ein persönliches Treffen mit Ursula Jobst in Schmölln.

Im Altenburger Krankenhaus haben die Ausstellungen des Lindenau-Museums schon einige Jahre Tradition. Für die Advents- und Winterzeit 2014/2015 wurden auch hier Arbeiten von Ursula Jobst gewählt. In diesem Fall sind es farbige Collagen zu bekannten Märchen. Es braucht aber etwas Fantasie und Kenntnis der Märchen, sie auch zu erkennen. „Dabei hab ich mir ja etwas gedacht“ schmunzelt Ursula Jobst, denn die Märchen sind nicht durch die bekannten Motive dargestellt. So versteckt sich Dornröschen hinter einer kunstvollen Dornenhecke. Von König Drosselbart bleibt nur der Scherbenhaufen auf dem Marktplatz und in einer Standuhr hinter umgestürzten Stühlen darf man getrost das kleinste Geißlein vermuten, dass sich vor dem Wolf versteckt. Ein heiterer und ganz besonderer Blick in die Märchenwelt, der zum Rätseln einlädt.

Auch hier im Krankenhaus in Altenburg sind es meist die späteren Stunden am Tag oder die Wochenenden, wenn Patienten, Besucher und Mitarbeiter sich Zeit für diese Ausstellung nehmen. Gemeinsam mit neu gestaltetem Foyer und Bistro gleich nebenan ist ein Ort der Begegnung entstanden, an dem man sich wohlfühlen und eine Auszeit vom Krankenhausalltag nehmen kann.

Christine Helbig